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Embodiment pur erfahren mit Pilates - durch die Verbindung von Körper & Geist

Aktualisiert: 20. Aug.


Pilates für einen schmerzfreien Ruecken
Ausgangsposition für die klassische Pilatesübung 'Open leg rocker'

Inspiriert zu diesem Beitrag hat mich der Blogparade-Aufruf von Albrecht Reese über das Thema Körperarbeit bzw. Embodiment: https://albrechtreese.de/blogparade-transformation-koerperarbeit-embodiment/.


Für viele Menschen ist ihr Körper Mittel zum Zweck. Klar muss er trainiert und fit gehalten werden. Oft geht es beim Training um ein bestimmtes Ziel, dass erreicht werden soll … gemessen in Zeit, Gewicht oder Wiederholungen. Selten geht es darum, dem eigenen Körper beim Trainieren ‚zuzuschauen‘ bzw. in sich hineinzuspüren. Und darüber herauszufinden, was dem eigenen Körper wirklich gut tut.


Nach einem regelmäßigen Pilates Training mit mir höre recht häufig von Teilnehmern, dass sie endlich wieder ein Gefühl für ihren Körper entwickeln und ihren Körper gezielt bewegen und korrigieren können. Und das auch im Alltag außerhalb der Trainings.

 

Aber der Reihe nach. Worüber schreibe ich in diesem Beitrag:




1. Was heißt eigentlich Embodiment und wie sehen wir es mit Pilates?

 

Grundsätzlich geht es um die Verkörperung von Erfahrungen und Emotionen. Aber auch darum, ob und wie unser Körper bzw. die Körperhaltung unsere Psyche beeinflussen kann. Liest sich wahrscheinlich erst einmal wie 2 verschiedene Dinge, ist aber tatsächlich ein Kreislauf. Hier einmal zwei Beispiele:

 

Ein Psychotherapeut sieht den Körper als Spiegel von psychischen Belastungen. Angespannte Schultern und Nacken sind oft auch die Folge innerlicher Anspannung durch hohen Druck oder Belastung im Arbeitsalltag. Sanfte Bewegungen bringen dem Körper wieder mehr Lockerheit und Entspannung und bestenfalls auch mentale Veränderungen.

 


„Es ist der Geist, der sich den Körper baut.“

Egal ob ein griechischer Philosoph oder Friedrich Schiller diesen Ausspruch verfasst haben, Joseph Pilates hat ihn ebenfalls als Leitsatz genutzt. Glaube und Wille haben einen sehr großen Anteil an unserer körperlichen Verfassung. Und natürlich auch daran, aufrecht und gut balanciert durchs Leben gehen.


Zu häufig wird mentales Training dem Hochleistungssport zugeordnet. Dabei ist es relevant für jede unserer Alltagstätigkeiten. Warum schaffen wir es sonst, am Samstag ein super aufwendiges Essen zu kochen, aber während der ganzen Woche wieder keine Stunde für ein passendes Körpertraining gefunden zu haben?


2. Wir denken und denken….


Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten im Büro. Laut IWD (3.4.23) sind es aktuell ca. 13 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, in 2012 waren es noch 9,5 Millionen. Die Achtziger Jahre wurden hier nicht ausgewiesen….


Und der Bürojob heute ist auch anders strukturiert als z.B. noch in den erwähnten Achtzigern. Die neu entstandenen Kommunikationskanäle fordern unsere permanente Präsenz in verschiedenster Form.  Sich mal zum kopieren oder archivieren ‚zurückzuziehen‘ ist heute nicht mehr notwendig. Auch der zwischenmenschliche Austausch mit Kollegen fällt aus Zeitdruck auch nur sehr mager bis hin zu ganz aus. Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Stressquellen sowohl im beruflichen als auch privaten Umfeld, die den Körper immer mehr anspannen lassen.

 

Wenn das Hirn den ganzen Tag so gefordert wird, ist es schwierig oder sogar unmöglich, nach Feierabend den off-Schalter zu drücken … es rattert endlos weiter. Und dieser permanente mentale Stress wirkt sich natürlich auf unseren Körper aus. Auch unser Umfeld bekommt dies natürlich mit, kann durch Gespräche sogar unter Umständen hilfreich sein und neue Sichtweisen reinbringen.



3. Wann blockiert uns dieses permanente Denken?

 

Fakt ist, für ein Projekt oder eine bestimmte Aufgabe ist Denken der einzige und schnellste Weg. Natürlich ist auch hier Intuition gefragt, da in den meisten Fällen Menschen involviert sind bzw. diese Projekte umsetzen dürfen!


Ich sehe es in meinen Trainings, dass es anfangs meist erst einmal um die pure Technik geht. Wie ist die richtige Technik, was mache ich falsch, etc.? Und im Laufe der Zeit das besagte Körpergefühl dazukommt und die Bewegungen geschmeidiger und intuitiver werden.


Vor Jahren habe ich meinen Trainer fast zur Verzweiflung gebracht, weil seine Korrekturen IMMER mein Hirn angeschaltet haben, und statt einer Mini-Änderung habe ich mich komplett anders bewegt…fest der Meinung, es jetzt richtig gemacht zu haben.


In den Trainings sehe ich immer am Blick, in welchem Modus sich der Teilnehmer bzw. die Teilnehmerin befindet. Wandert der Blick recht schnell hin und her und sind Bewegungen noch ruckartig, ist das Hirn noch dominant. Ist der Blick fokussiert und die Bewegungen gleichmäßig, nimmt das Hirn die Anleitung zwar in Empfang. Gibt aber vertrauensvoll an den Körper weiter. Starre Augen können auch ein Hinweis darauf sein, dass z.B. mental die Einkaufsliste erstellt wird. Das zeigt sich dann aber mit der ganzen nicht-Präsenz bei den Bewegungen eindeutig😊.


Das Tolle ist, dass unsere Tage sich nie gleichen und wir unterschiedlich drauf sind. Also jeden Tag eine Chance bekommen, uns neu kennenzulernen.



4. Wie habe ich das Pilatestraining erlebt für meinen Körper als auch meinen Geist?


Auch ich habe anfangs Pilates als pures Bauchmuskel- und Training für einen schmerzfreien Rücken angesehen. Sozusagen ein Training von Bauch, Beinen und Po. Nach jedem Training habe ich mich total fertig gefühlt und meine Bauchmuskeln gestreichelt.

Mit der Zeit hat sich mein Bewusstsein geändert, dass es tatsächlich ein Ganzkörpersport ist und z.B. auch die Haltung der Füße, Finger und des Kopfes relevant sind.


Aber erst mit meinen Einzeltrainings habe ich wirklich erleben können, wieviel Energie und gleichzeitig Ruhe mein Körper und mein Kopf vereinen kann. Wie sehr ich in mir ruhe, wie stark & aufrecht mein Körper sich anfühlt und wie strahlend, klar und deutlich farbiger ich mein Umfeld wahrnehme.



Die Autorin auf dem Pilates Reformer bei der Ausführung der Übung 90°
Reformertraining - Rowing Series: 90°


Pilates wird meist als reines Körpertraining angesehen, Geist & Seele werden eher mit Yoga und QiGong in Verbindung gebracht.


Bevor ich mit Pilates gestartet bin, habe ich recht lange Hatha und Kundalini Yoga praktiziert. Auch hier ging es anfangs immer sportlich zur Sache, um überhaupt erst Körper & Geist zu beruhigen. Und dadurch bereit zu sein für die anschließende stille Phase der Meditation.

 

Aus meiner Sicht ist Pilates ein all-in-one-Paket:


  • Teils sehr komplexe Übungen fordern Deine volle Konzentration.

  • Der Körper ist permanent in Bewegung ... wenn Du aus dem Anfängermodus mit den hier noch umfassenderen Ruhemomenten hinausgehst.

  • Sehr präzise Bewegungen fordern Deine ganze Aufmerksamkeit.

  • Die Anleitung ist überwiegend verbal, egal ob vor Ort oder via Zoom. Das konzentrierte Zuhören und Umsetzen ist quasi ein Training im Training.


Diese absolute Konzentration in jedem Moment Deines Trainings ist Präsenz pur!


Für mich gehören Körper und Geist einfach zusammen. Ich habe immer erfahren, dass der Geist dem Körper folgt und genauso anders herum. Letztlich ist es unsere bewusste Entscheidung, diesen Weg zu beschreiten. Somit wird Embodiment mit Pilates auf jeden Fall bereichert.



5. Was macht nun Pilates zu einer einzigartigen Energiequelle?


Pilates ist ein Training mit moderaten Wiederholungen und moderatem Widerstand, ganz gleich ob auf der Matte 'nur' mit dem eigenen Körpergewicht oder auf dem Reformer, Chair etc.


Du trainierst Deinen Körper und entwickelst ihn, forderst Dich. Aber ohne Dich zu überfordern! Mit Varianten, die Deinem jetzigen Trainingszustand gerecht werden. Die Bauchmuskeln sind der Schlüssel zur Pilateswelt und erfahren daher auch besonderes Augenmerk.


Kleiner Exkurs:


Du sitzt gerade jetzt? Perfekt, bleib genauso! Spüre nach wie Du Dich selbst gerade wahrnimmst:

  1. wie Du atmest,

  2. wohin Dein Atem fließt und

  3. wie Du Dein Umfeld wahrnimmst.

Jetzt setze Dich ganz aufrecht auf Deine Sitzhöcker (am besten auf die vordere Stuhlkante), ziehe die Schultern etwas zurück. Spüre auch hier wieder nach ... und den Unterschied.


Starke Bauchmuskeln sind der Schlüssel für unsere Körperhaltung und eine aufrechte Haltung ist Energie pur!


Jede Pilatesstunde arbeitet genau an unserer aufrechten Körperhaltung, an

  • der Muskulatur von Bauch und Rücken

  • der Länge der Wirbelsäule und ihre Geschmeidigkeit bis ins hohe Alter

  • alle Muskeln des Körpers werden moderat trainiert und fühlen sich nach dem Training gestärkt statt völlig ausgepowert.

  • unserer Körperstabilität insgesamt.


Nach einer Pilatesstunde spüren wir diese zusätzliche Länge und aufrechte, starke Körperhaltung genau und das ist für mich DIE Energiequelle pur.

 


6. Und wieso dann auch noch zu einem einzigartigen Ruhepol?



Die Komplexität der Übungen und eine möglichst präzise Ausführung fordern den vollen Fokus darauf. Die Konzentration beruhigt unser Hirn ganz erheblich und statt auf den vergangenen Arbeitstag oder die noch abzuarbeitende to-do-Liste im Haushalt sind wir auf einmal präsent bei dem, was wir genau jetzt tun.


In der Mittagszeit gebe ich einige Firmenkurse und bekomme recht häufig das Feedback, dass es sich anfühlt wie frisch zur Arbeit zu gehen ... sogar viel frischer als noch am Morgen.


Es gibt viele Möglichkeiten, den Geist zu beruhigen und den Körper zu trainieren. Die Art und Weise, wie ich es in meinem Pilatestraining bisher erlebt habe, ist für mich schlicht einzigartig. Durch die körperlichen Veränderungen, z.B.

  • die neue körperliche Stärke,

  • eine aufrechte Haltung,

  • Bewegungen die lange so nicht möglich waren und

  • Letztlich auch insgesamt eine Sportlichkeit, die richtig Spaß macht

ändert sich auch unser Denken und das auch schon während des Prozesses. Die Zweifel wachsen einem Vertrauen, dass viele Dinge möglich sind die wir uns nicht zugetraut haben. Natürlich braucht es Konstanz und etwas Zeit.


In uns zu ruhen ist ein so großer Wunsch von vielen Menschen. Sich ruhig in eine Ecke zu setzen  ist nach einem intensiven Arbeitstag aber fast nur noch mit Handy möglich. Es liegt an Dir, das Werkzeug zu finden, dass Dich vom endlosen Denken wegführt wieder in Deine Wahrnehmung. Probier aus soviel Du möchtest. Aber bleib dran und genieße die Momente, in denen Du den off-Schalter drücken konntest.



Ich freue mich, wenn Du mich an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt. Auch wenn es sich um einen gänzlich anderen Sport oder auch um gar keinen Sport handelt😉.



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Silhouette einer Frau in einer klassischen Pilatespose Swan Dive Prep
Pilates Swan dive prep


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